Warsteiner Brauereibesichtigung – Ein Erfahrungsbericht
Die Warsteiner Brauerei ist wohl eine der bekanntesten Großbrauereien in Deutschland. Seit nunmehr 1753 befindet sich die Brauerei immer noch in den Händen der Familie Cramer. 2006 hat Catharina Cramer die Leitung des Familienunternehmens übernommen und ist damit als erste Frau seit der Gründung für die Geschicke des Unternehmens verantwortlich.
Die Brauerei im Waldpark wurde als Besucherbrauerei errichtet und somit ist sie prädestiniert für eine Besichtigungstour, wie wir sie gemacht haben.
Lage der Brauerei
Die Brauerei liegt, wie der Name es schon sagt, in bzw. am Stadtrand von Warstein. Warstein ist eine kleine Stadt in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Soest. Die Stadt liegt im nördlichen Sauerland auf 310 Meter Höhe und ist umgeben von sehr schöner Landschaft. Weitläufige Waldgebiete, viele Wanderwege, kleine Flüsse und Stauseen befinden sich in unmittelbarer Umgebung und bilden ein schönes Rahmenprogramm rund um die Brauereiführung.
Warsteiner Welt, Gästehaus und Verpflegung
Die Warsteiner Welt ist das Besucherzentrum der Brauerei. Dort gibt es viel zu sehen, von der Historie der Brauerei, die Entwicklung der Flaschen bis hin zu überdimensional großen Gläsern. Darüber hinaus ist auch ein alter Rennwagen sowie der F1-Anzug von Mika Häkkinen ausgestellt. Selbstverständlich gibt es auch einen Shop in dem man allerhand Souvenirs kaufen kann.
Angeschlossen an die Warsteiner Welt ist auch das Gästehaus, für welches wir uns entschieden haben um die ausgiebige Verkostung durch die Warsteiner Produktpalette auch gebührend auskosten zu können 😉
Wir sind frühzeitig angereist und wurden freundlich empfangen. Die Zimmer sind sauber, ausreichend groß und pragmatisch eingerichtet. Reicht vollkommen aus für einen solchen Kurztrip. Zudem hat man einen tollen Blick auf den Biergarten. Das sehr reichhaltige Frühstücksbuffet war inklusive und wir können nur empfehlen, dass man sich am Morgen vor der Besichtigung dort eine ordentliche Grundlage schafft. 😀
Zu beachten ist nur, dass es im Gästehaus und der Warsteiner Welt kein Restaurant gibt und man somit ein paar hundert Meter zum nahegelegenen „Plückers Hoff“ laufen muss. Das lohnt sich aber, denn dort gibt es eine schöne Sonnenterasse, leckeres Essen und natürlich auch Bier.
Ablauf der Besichtigung
Unabhängig ob man nur für die Führung kommt oder im Gästehaus übernachtet, muss man sich vor der Führung am Infopoint anmelden. Dort erhält man dann ein farbiges Armband sowie eine Essensmarke für die spätere Verkostung.
Die Besichtigung startet im so genannten Rotarium. Dies ist eine Art Kino auf einer Plattform, die sich um 360° dreht. Dort erfährt man viel über die Geschichte der Brauerei und erlebt mehrere Stationen bis man wieder am Ausgangspunkt angekommen ist. Das Ganze ist recht liebevoll gemacht und wird auch durch kleinere Animationen aufgelockert. Im Anschluss geht es in die Besucherbahn bzw. Shuttle-Bus. Wieso es nun gerade Bahn heißt, wissen wir nicht, bei uns war es eigentlich eine Bustour, die uns über das Gelände geführt hat. Dabei hat man viele Informationen über die an Bord befindlichen Monitore erhalten, auf denen entsprechende Filme abliefen.
Aus unserer Sicht leider etwas unpersönlich und es wirkt dadurch nach einer gewissen Massenabfertigung, da niemand dabei ist, dem man z.B. Fragen stellen kann. Man hat leider auch keinen Einfluss auf die Führung, also z.B. hier und da mal länger zu stehen, um etwas genauer hinzuschauen ist nicht möglich. Natürlich auch nicht das Aussteigen, das ist jedoch auch aus Sicherheitsgründen absolut verständlich. Respekt auf jeden Fall an den Fahrer, denn teils sind die Wege schon sehr eng, wo die Besucherbahn durch muss.
Auf der Tour sieht man aber schon einiges vom Gelände und natürlich auch vom Inneren der Brauerei wie zum Beispiel diverse Gärtanks oder auch die Flaschensortierung. Schade dabei ist, dass an Wochenenden dort kein Betrieb ist und man somit leider alles eher recht „theoretisch“ sieht. Gerade natürlich an Wochenenden kommen doch die bierinteressierten Touristen zu einer Besichtigung und eigentlich erwarten Sie sicher auch den laufenden Betrieb. Immerhin wird darauf auf der Internetseite hingewiesen, trotzdem aus unserer Sicht ein Punkt, den man verbessern könnte.
Bierverkostung und Biergarten
Nach der Tour kommt dann für einige vielleicht das Highlight, denn man hat im Anschluss an die Brauereibesichtigung 2 Stunden freie Verkostung der gesamten Produktpalette. Dazu erhält man pro Person eine leckere Kartoffelsuppe, die man sich ebenfalls nicht entgehen lassen sollte.
Wir hatten das Glück, dass bestes Wetter es möglich machte und wir über die gesamte Verkostungszeit im schönen Biergarten der Warsteiner Welt sitzen konnten. An der Theke konnte man sich dann mit seinem Glas immer ein neues Bier holen und sich so durch die Produktpalette probieren. Ob nun klassisches Warsteiner Pils, das Herbe, das Brewers Gold oder diverse alkoholfreie Varianten, für satte 2 Stunden ist hier alles drin. Natürlich ist die Schlange am Anfang relativ lang und es dauert auch mal einen Moment, aber im Grunde kommt man hier schon recht flott an ein neues Bier. Nur bedient wird man nicht, aber das sollte man gerade noch so selbst schaffen.
Preis-Leistungsverhältnis
Aus meiner Sicht war es ein günstiges Wochenende, allerdings habe ich die Führung auch von Mirco zum Geburtstag geschenkt bekommen 😉 Ich glaube aber, so in Summe mit dem Gästehaus und der Führung kann man hier wenig falsch machen, insbesondere, wenn man so tolles Wetter hatte wie wir und draußen sitzen kann. Natürlich lohnt es sich mehr, wenn man die 2 Stunden auch ordentlich ausnutzt und sich durch die Produktpalette trinkt, aber wer nur mal etwas über die Brauerei oder das Brauen als solches erfahren möchte, macht hier auch nichts verkehrt. Probieren sollte man aber trotzdem.
Verbesserungsvorschläge und Fazit
Wie bereits erwähnt, ist es eine recht unpersönliche Führung. Immerhin wird man in der Warsteiner Welt und vor/nach der Tour sehr nett empfangen (Kleiner Ohrwurm: „Alina wink doch mal“ 😀 ). Hier setzen wir an und fänden es toll, wenn auch jemand dabei wäre, dem man individuell Fragen stellen kann, natürlich alles im Rahmen, sonst sprengt es die Zeit der Führung. Eine entsprechend kleinere Gruppe wäre dafür aber ebenfalls nötig, denn insbesondere am Wochenende teilt man sich hier wohl häufig die Führungen mit großen Gruppen von Fußballvereinen, Kegelklubs oder Junggesellenabschieden, die es überwiegend auf die 2 Stunden hinterher anlegen. Und hier wäre ein weiter Punkt, bei dem wir einen kleinen Hinweis geben möchten. Leider war nicht klar, wann das Zeitfenster vorbei war, denn nach unserer Uhr hätten wir noch Zeit gehabt. Offenbar gibt es aber einen Zeitpunkt für die letzte Bestellung, die jedoch nicht kommuniziert wird. Das ist schade, denn ist man 2 Minuten drüber, zahlt man gleich für das Bier. Da lassen die Jungs an der Theke auch nicht mit sich verhandeln 😉
Alles in Allem bleibt aber zu sagen, dass es ein tolles Wochenende war, welches neben der Brauereibesichtigung auch landschaftlich eine schöne Abwechslung war. Zudem sind wir dabei auch ohne Frage auf unsere Kosten gekommen. Nicht nur, weil wir das Zeitfenster gut ausgenutzt haben, sondern weil wir den nahegelegenen Getränkemarkt zudem um diverse Biere erleichtert haben, die wir bald für euch verkosten werden. In diesem Sinne Gläser hoch und Prost!
Ein Beitrag von Christian
Hallo Christian,
auch von mir ein Danke Schön für Deinen ausführlichen Bericht, hat Spaß gemacht Dir auf Deiner Brauereibesichtigung zu folgen.
Außerdem habe ich jetzt eine gute Idee zum selber Verschenken, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sehr nützlich.
Vielleicht eine Idee für eine weitere Kategorie auf Deiner Seite wäre die Kategorie Bierwanderwege. Ich hatte das Vergnügen an einer Bierwanderung im Bergischen Land teilzunehmen. Da ich nicht weiß, ob man hier in den Kommentaren auch Links reinstellen darf nur der Hinweis, wonach Du suchen musst, Bergische Streifzüge Bierweg, … ist tatsächlich eine echte Empfehlung, lohnt sich!
Hallo ,
Dann kann ich die Besichtigung in der Herforder Brauerei empfehlen..( die ja auch zu Warsteiner gehört )
Da geht die Besichtigung “ zu Fuß “ mit netten , freundlichen , Personal ,die gerne auch Fragen beantworten..
Die Verköstigung nach der Führung beginnt mit einem Westfälischen Abendbrot..
Mehrere leckere Brotsorten & frischen Aufschnitt aus der Region…
Die Bierverkköstigung ist mit Tanz & das nette Führungspersonal macht nun die Bedienung..es darf jede Sorte getrunken werden..der DJ,ist der Hammer !!!
Wer bei Herforder nicht auf seine Kosten kommt, ist selber schuld..;-)
Hallo Michael,
danke für den Tipp, das behalten wir definitiv mal im Hinterkopf. Klingt nach einem sauguten Abend 😀
Viele Grüße