Brauereiführung bei Moritz Fiege – Erfahrungen und Erlebnisse.
Im Grunde war es ein Geburtstagsgeschenk für einen lieben Kollegen aus unserem Team, der 50 Jahre alt geworden ist und leidenschaftlicher Biertrinker ist. Was käme da mehr in Frage, als eine Brauereibesichtigung? Von Moritz Fiege aus Bochum in NRW haben wir schon sehr viel Gutes gehört, also haben wir direkt gebucht.
Buchung und Vorbereitung
Die Buchung geht entweder online über die passenden Formulare auf der Webseite, oder am Telefon, ganz wie man mag. Wir haben onlinegebucht und direkt bezahlt. Das muss man hier auch im Voraus, um seine Tickets zu erhalten. Die Gruppengröße sollte auch von Beginn an klar sein, damit sich die Brauerei auch darauf einstellen kann, wie viele Personen teilnehmen – schließlich ist die anschließende Verköstigung ja auch davon abhängig.
Los geht’s
In strömendem Regen und bei Gewitter angekommen, wurden wir erst einmal an der Eingangstüre der Brauerei in Empfang genommen und eine Art „Check-In“ und Museum zugleich geführt. Hier wurde kontrolliert, ob wir alle gültige Tickets haben. Wer mag, konnte auch noch mal eine Pipipause einlegen – denn es folgt natürlich eine einstündige Führung durch die Brauerei. Das Parken ist übrigens gar kein Problem. Fußläufig ca. 200 Meter weiter ist ein großer Parkplatz. Kostet zwar ein paar Euro, aber dafür steht das Auto sicher in unmittelbarer Nähe. Nach einem kurzen Umschauen im Eingangsbereich ging es dann auch schon los in die Brauerei.
Malz- und Wasser testen
In unserem „ersten Step“ konnten wir einmal das für Moritz Fiege typische Brauwasser verkosten und einige Malzsorten probieren. Haben wir alle brav gemacht und waren erstaunt, wie intensiv das Malz doch schmeckt und welche Unterschiede es vor allem zwischen den hellen und dunklen Sorten Malzsorten gibt. als passionierte Biertrinker war uns vieles natürlich schon bekannt – dennoch nett, das Ganze hier noch einmal zu probieren.
Kommandozentrale, Reinigung und Hefe
Im weiteren Verlauf konnten wir einen Blick auf die Steuerungselemente der Brauerei werfen. Viel Technik! Übrigens arbeiten ca. 70 Personen bei Moritz Fiege – für eine eher regionale Brauerei ist das schon eine ganze Menge und das Gelände war auch entsprechend groß. Zunächst haben wir uns angeschaut, wie gereinigt wird und wo die Hefe quasi „gelagert“ wird. Sollte es hier einmal zu Lieferengpässen kommen, so hat die Brauerei immer ihre „Ersatzhefe“ parat. Das Bierbrauen wird also zu keiner Zeit gestoppt :-).
Treppe rauf und Treppe runter
Auf mehreren Etagen findet nun der eigentliche Brauprozess statt: Maischebottich, viele Apparaturen, Biertanks und Schläuche waren zu sehen – letztendlich wurden wir in einem urigen kleinen Keller „platziert“, um uns ein paar Minuten von einer dumpfen, angenehmen Herrenstimme anzuhören, wie traditionell das Bierbrauen bei Moritz Fiege ist. Die Stimme erinnerte ein wenig an den Ansager bei Lets Dance auf RTL ;-).
Erste Verköstigung
Nun wurde es (für viele von uns) besonders spannend, denn nun konnte das Bier live gezapft werden, das wir im Vorfeld in mehreren Etappen und Schritten beim Brauen „kennengelernt“ haben. Es standen uns als Gruppe (wir waren ca. 25 Personen) 4 Zapfhähne zur Verfügung. Hier konnten wir so viel Zapfen, wie wir möchten und das Moritz Fiege Zwickel einmal probieren. Ein Kellerbier, das aber meiner Meinung nach gar nicht so schmecke, wie ich es erwartet habe. In der Flasche ist es oft herber, intensiver, „modriger“ (ohne es wertend zu meinen). Hier, frisch aus dem Zapfhahn, schmeckte es eher mild, leicht, bekömmlich und entspannt. Auch wenn es hier bereits einen Alkoholgehalt von über 5% hat, hat man diesen gar nicht herausgeschmeckt. Noch ein kurzer Tipp: Wenn man schlau ist, sollte man nicht mit dem Auto anreisen, sondern sich bringen lassen. Schließlich folgt nach dieser ca. 20-minütigen Freiverkostung auch noch der Gang in die urige Kneipe – ganz oben im hohen Turm.
Abfüllung
Weiter ging es (Treppe rauf) zur Abfüllung. Diese ist gar nicht im oberen Bereich, sondern ebenerdig, aber durch den Blick von oben hatten wir eine schöne Vogelperspektive und konnten den Menschen wunderbar bei der Arbeit zusehen. Feine „Bierstraßen“ waren zu sehen, viele leere und volle Flaschen so wie eine ganze Menge Technik. Hier lässt sich schon gut erahnen, wie viel Bier quasi tagtäglich durch die Brauerei fließt – das ist schon eine ganze Menge.
Der steile Weg zur Verkostung
Nun ging es erneut in den Außenbereich der Brauerei Moritz Fiege. Der Regen hat zum Glück ein wenig nachgelassen, so dass wir uns auf den Weg zur Bierprobe machen konnten. Dazu konnte man entweder den langen Weg per Treppe wählen, oder auf den großen Aufzug warten.
Blick von oben
Der Blick von oben ist wirklich toll. Klar, das Wetter hat bei uns nun nur bedingt mitgespielt, das macht aber nichts. Wir haben einen schönen Blick über das Ruhrgebiet. Die Fensterscheiben waren von innen schön beschriftet, so dass man genau weiß, ob man gerade in Richtung Essen, Gelsenkirchen, Hattingen oder Recklinghausen schaut. Wirklich schön gemacht und eine tolle Perspektive auf die Umgebung.
2 Stunden frei Trinken
Im Anschluss durften wir uns noch 2 Stunden in der netten Braustube aufhalten und ein Bier nach dem anderen testen. Ob das normale Pilsener, Weizen, Bernstein oder Alkoholfrei. Die Palette bei Moritz Fiege ist sehr groß, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Dazu gab es leckere Brötchen und für jeden eine Schale Currywurst zum Verspeisen – schließlich macht der Genuss von Bier tatsächlich sehr hungrig. Wir haben den Abend an dieser Stelle nett ausklingen lassen. Besonders loben muss man unsere Brauereiführerin, die alles hervorragend erklärt hat und uns im Anschluss zusammen mit einer weiteren Kollegin noch weiter bediente. Es hat alles wunderbar gepasst und die Brauereibesichtigung bei Moritz Fiege in Bochum ist wirklich eine tolle Erfahrung gewesen.
Fazit
Ein toller Ausflug, ein schönes Geschenk und mit Sicherheit sind wir alle auf unsere Kosten gekommen. Die Führung lohnt sich wirklich und auch die Tatsache, dass das Bier zur eigenen Verköstigung nicht abgezählt ist (wie bei manchen anderen Brauereien) ist natürlich ein großer Vorteil. Ein schönes Ambiente und eine interessante Führung sorgten dafür, dass die 3 (oder 3,5) Stunden zu einem ganz tollen Erlebnis wurden. Ich kann für mich auf jeden Fall mit Gewissheit sagen, dass ich hier nicht zum letzten mal gewesen bin. Hat mir sehr, sehr gut gefallen!