Lagerbier – Biersorte einfach erklärt – ein Überblick.
In der Welt des Bieres gibt es viele verschiedene Sorten, von denen jede ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften, Geschmacksprofile und Herstellungsverfahren besitzt. Eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Biersorten ist das Lagerbier. Aber was genau ist Lagerbier? Wie unterscheidet es sich von anderen Bieren und wie wird es hergestellt? In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf.
Was ist Lagerbier?
Lagerbier, oft einfach als „Lager“ bezeichnet, ist ein Bier, das durch untergärige Gärung hergestellt wird. Es unterscheidet sich von den meisten anderen Bieren durch seine Gärung bei kühleren Temperaturen und die längere Lagerzeit, von der es seinen Namen erhält.
Die Hefe, die für die Herstellung von Lagerbier verwendet wird, ist eine untergärige Hefe, das heißt, sie setzt sich während der Gärung am Boden des Fermenters ab. Dieser Vorgang geschieht bei Temperaturen zwischen 7 und 13°C. Nach der Hauptgärung wird das Bier in kalten Lagerräumen oder Tanks gelagert, wo es über einen längeren Zeitraum reifen kann.
Die Geschichte des Lagerbieres
Lagerbier hat eine lange und faszinierende Geschichte. Es wird angenommen, dass es seine Wurzeln in Mitteleuropa hat, insbesondere in den Regionen des heutigen Deutschland und der Tschechischen Republik. Die kalten Winter in diesen Gebieten boten ideale Bedingungen für die Lagerung von Bier in kühlen Kellern oder Höhlen, was letztlich zur Entwicklung der speziellen Lagerungstechniken und -methoden führte, die wir heute mit Lagerbier verbinden.
Mit der Einführung von künstlicher Kühlung im 19. Jahrhundert wurde es möglich, Lagerbier in größeren Mengen und in Regionen zu produzieren, in denen es zuvor aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht möglich war.
Die verschiedenen Arten von Lagerbier
Während viele Menschen beim Wort „Lager“ sofort an ein helles, klares Bier denken, gibt es tatsächlich viele verschiedene Arten von Lagerbier. Einige der bekanntesten sind:
- Pilsner: Ein helles, spritziges Bier mit einem ausgeprägten Hopfenaroma. Es stammt ursprünglich aus der Stadt Pilsen in der Tschechischen Republik.
- Bock: Ein stärkeres, oft dunkleres Bier, das in verschiedenen Varianten wie Maibock, Doppelbock und Eisbock erhältlich ist.
- Märzen/Oktoberfest: Ein malziges, mittelstarkes Bier, das traditionell im März gebraut und bis zum Oktoberfest im Herbst gelagert wird.
Es gibt natürlich noch viele andere Varianten von Lagerbier, aber dies sind einige der bekanntesten und am häufigsten verkauften.
Die Herstellung von Lagerbier
Der Brauprozess von Lagerbier ähnelt dem anderer Biere, hat jedoch einige spezielle Schritte und Anforderungen. Nachdem die Hauptzutaten – Wasser, Malz, Hopfen und Hefe – kombiniert und das Bier gebraut wurde, beginnt die Gärung.
Wie bereits erwähnt, findet die Gärung von Lagerbier bei kühleren Temperaturen statt. Dieser kühle Gärungsprozess dauert in der Regel länger als die wärmere Gärung, die für alegärige Biere verwendet wird. Nach Abschluss der Gärung wird das Bier in Lagertanks oder -räume verlegt, wo es für mehrere Wochen oder sogar Monate gelagert wird.
Diese lange Lagerung ermöglicht es dem Bier, zu reifen und seinen vollen Geschmack zu entwickeln. Es hilft auch, das Bier zu klären und überschüssige Gase zu entfernen.
Fazit
Lagerbier ist nicht nur eine der beliebtesten Biersorten der Welt, sondern auch eine mit einer reichen Geschichte und Tradition. Durch die Kombination von untergäriger Hefe, kühler Gärung und langer Lagerung entsteht ein Bier mit einem einzigartigen und oft erfrischenden Geschmacksprofil. Egal, ob Sie ein Fan von hellem Pilsner oder einem reichen Doppelbock sind, es gibt ein Lagerbier, das perfekt zu Ihrem Geschmack passt.